Massnahmen im Wärmebereich auf KVA
Dieser Optimierungen erlauben oft eine erhöhte Wärmenutzung bei gleichbleibender oder gesteigerter Stromproduktion.
Hier finden Sie einen Überblick von funktionierenden und praxiserprobten Massnahmenbeschriebe zur Optimierung von Grossfeuerungsanlagen, die von Mitgliedern des SVUT zusammengestellt wurden. Dank direkten Kontaktangaben zu den beteiligten Betreibern und den involvierten Planern kann ein niederschwelliger Erfahrungsaustausch stattfinden.
Förderprogramme
Programm Wärmeverbünde
Heisswasser-Druckspeicher für Wärmenetze
Der Heisswasser–Druckspeicher wird unter Druck mit heissem Wasser, welches bei der Kehrichtverwertung anfällt, geladen. Mit dem Speicher können Fernwärme–Tagesschwankungen (Spitzen) geglättet werden ohne negativen Einfluss auf die anderen Wärmeabsatzkanäle.
Vorteile:
- Wärmespeicherung auf hohem Temperaturniveau
- Deckung von Versorgungsspitzen
Durch die Entkoppelung der Wärmeerzeugung von den Verbrauchsspitzen im Fernwärmenetz ist eine flexiblere Fahrweise der Anlage möglich.
Wärmerückgewinnung aus Rauchgasreinigung mit Wärmepumpe
Die Kessel des HKW1 (Holzkraftwerk Basel AG) sowie des HKW2 und der KVA der IWB Basel verfügen über Wäscher für die Rauchgasreinigung. Mit der Kühlung der Rauchgase wird Wasser aus dem Rauchgas kondensiert und die latente Wärme zurückgewonnen. Mit einer H2O/LiBr-Absorptions- Wärmepumpe wird die Wärme auf ein für die Fernwärme (FW) ausreichendes Temperaturniveau angehoben. Es werden dabei die Verfahren „Direktkondensation im Wäscher“ und „Kondensation mit Wärmepumpe“ kombiniert.
Vorteile:
- Erhöhung der CO2 neutralen Fernwärmeprodutkion
- Erhöhung der ENE-Kennzahl
- Teillastbetrieb möglich
- Abnahme Rauchgasvolumen
- Ausbau in Etappen möglich, die Wärmepumpe wird als Einheit geliefert –> Platzbedarf gut abstimmbar
Für eine optimale Wärmeausbeutung sind möglichst tiefe Rücklauftemperaturen der Fernwärme von Vorteil.
Abwärmenutzung Turbinenabdampf durch Gewächshaus-Heizung
In der KVA KEZO Hinwil wird Abwärme aus dem Abdampf der Dampfturbine ausgekoppelt und mit dieser Wärme ein benachbartes Gewächshaus beheizt (Luftlinie 400m). Dafür
wurde u.a. zwischen Dampfturbine und Luftkondensator ein zusätzlicher Abdampf–Kondensator installiert. Die Wärme wird mit einem Temperaturniveau von 45–50°C zur Verfügung gestellt.
Vorteile:
- Höhere Energienutzung durch Nutzung der Wärme, die ansonsten abgeleitet wird
- Einsparung von Heizöl
- Positive CO2-Bilanz
Mit der Nutzung von Abwärme aus dem Dampfprozess für die Heizung eines Gewächshauses wird die Energieeffizienz der KVA deutlich erhöht. Besonders ist, dass im Vergleich zu anderen regenerativen Wärmequellen (Erdwärmesonden, Wasser in einem Anergienetz etc.) die Temperaturen höher sind und deshalb keine zusätzlichen Wärmepumpen resp. andere Energieträger benötigt werden.
Saisonalspeicher für Wärmenetze
Für Wärmespeicherung über mehrere Monate bieten sich saisonale Speicher bzw. Grubenspeicher (PTES) oder mehrere Stahltanks an. Während des Sommers wird kaltes Wasser am Tiefpunkt des Speichers entnommen, bei den verschiedenen Wärmequellen der Anlage aufgeheizt und am höchsten Punkt im Speicher wieder eingespeist. Grubenspeicher haben oft eine Bodenabdeckung und eine schwimmende Deckfolie aus Plastik zur Isolation.
Vorteile:
- Höhere Fernwärmeleistung der KVA im Winter durch Entladung
- Versorgungssicherheit bei Betriebsausfällen
- Überschusswärme kann sinnvoll gespeichert werden –> flexible Anlagenfahrweise möglich
Vor allem in Nordeuropa haben viele Anlagen, die in ein Wärmenetz einspeisen, einen Saisonwärmespeicher. Zusammen mit optimierten Vor– und Rücklauftemperaturen kann so mit einer Anlage ein grosses Fernwärmenetz versorgt werden. Die Betriebserfahrungen sind positiv.
