Abwärmenutzung aus Wasser

Seit bald 20 Jahren sind in der Schweiz Wärmeverbünde mit Grund-, Quell- oder Trinkwasser von Wasserversorgungen erfolgreich in Betrieb. Trinkwasser kann mit einer Temperatur von 10 bis 12 °C effizient mittels Wärmetauscher und Wärmepumpen für Heizzwecke genutzt werden, sogar im Winter.

Daneben eignet sich auch Fluss- und Seewasser für eine Wärme- und/oder Kältenutzung.

Durch die Nutzung der riesigen Wärmemengen aus Fluss-, See- und Trinkwasser kann die Schweiz  einen wichtigen Beitrag zu einer CO2 freundlichen und unabhängigeren Wärmeversorgung leisten.

 

Fördermöglichkeiten

Hier finden Sie Hinweise zu Förderungen bei Abwärmenutzung.
Stiftung KliK
Programm Wärmeverbünde der Stiftung KliK
Die Stiftung KliK fördert erneuerbare Wärmeverbünde mit See-, Fluss, Grund und Trinkwasser.
Kantone
Gebäudeprogramme der Kantone
Verschiedenste Kantone fördern erneuerbare Wärmeverbünde bzw. bezahlen Anschlussbeiträge.
Kantone
Energie- und Machbarkeitsstudien
Ebenfalls auf kantonaler Ebene werden Energie- und Machbarkeitsstudien gefördert. Fragen Sie direkt bei dem zuständigen Amt nach.
Verband Fernwärme Schweiz
Contracting-Lösungen für Wärmeverbünde
Die Erstellung von Wärmeverbünden kann auch über einen Contractor erfolgen. Gerne vermitteln wir hier entsprechende Kontakte.

Wärmeverbund Bellinzona

1906 wurden mitten in Bellinzona Grundwasserfassungen gebaut, die über 100 Jahre zur Trinkwasserversorgung genutzt wurden. Aufgrund neuer Bestimmungen wird das Grundwasser heute jedoch ausserhalb der Stadt gefasst. Die alten Fassungen wurden deswegen aber nicht aufgegeben, sondern seit 2019 für die Wärmegewinnung genutzt.

Die Grundwasserpumpwerke liefern rund 18 000 l/min, aktuell werden rund 2200 l/min für den Wärmeverbund genutzt. Das 10-12 °C warme Grundwasser wird im Pumpenhaus über einen Wärmetauscher geführt, unddem Wasser die notwendige Wärme durch Abkühlung um 2-4 °C entnommen, und mit einem separaten Zwischenkreislauf den zwei Wärmepumpen zugeführt. Mit ihren je 510 kW Leistung bringen die zwei Wärmepumpen die gewonnene Wärmemenge auf Temperaturen von 60 °C und mehr, so kann bei den Abnehmern auch der Warmwasserbedarf gedeckt werden. In der Heizzentrale ist ein 12 m3 grosser Speicher untergebracht, der Warmwasser mit 70 °C aufnehmen kann. Dadurch müssen die Wärmepumpen weniger häufig eingeschaltet werden und erreichen höhere Laufzeiten. Zudem können dank der vermehrten Nutzung von Niedertarifzeiten die Stromkosten optimiert werden. Die Anlage wird monovalent betrieben, d.h. die Wärmepumpen versorgen den gesamten Heizbedarf ohne Spitzenlastkessel.