Paradigmenwechsel bei der Dimensionierung von Photovoltaik-Solaranlagen

Bisher basierte das Fördersystem für Photovoltaikanlagen auf dem Eigenverbrauch. Die Anlagen wurden also nach dem Eigenverbrauch des Eigentümers dimensioniert. Die Situation hat sich jedoch stark verändert. Heute können dank der Einspeisetarife auch Anlagen ohne Eigenverbrauch schnell rentabel werden.

Der Hintergrund
Die Ziele des Bundes für die Erzeugung von Photovoltaikenergie sind ehrgeizig. Infrastrukturen stellen ein nicht zu unterschätzendes Potenzial an Flächen zur Erzeugung von Solarstrom dar. Eine willkommene Energie natürlich, um beispielsweise ARAs zu betreiben, aber auch eine Energie, die in das Netz eingespeist werden kann. Bisher war die Grösse von PV-Anlagen oft begrenzt, da die Rentabilität vom Eigenverbrauch der Infrastruktur abhing. Heute gilt es, so gross wie möglich zu bauen. Denn, wie Swisssolar in seiner Pressemitteilung schreibt, wird der Direktverkauf von Strom attraktiver. Viele Stromversorger sind bereit, langfristige Verträge zu sehr attraktiven Preisen anzubieten, die es ermöglichen, die Anlagen schnell rentabel zu machen. Das macht die Photovoltaik attraktiver, auch z. B. auf thermischen Abfallverwertungsanlagen, die bereits ihren eigenen Strom produzieren.

Es ist auch möglich, die Anlage so zu konzipieren, dass sie im Inselbetrieb arbeiten kann, d. h. die Kläranlage auch dann mit Strom versorgt, wenn das Stromnetz nicht in Betrieb ist. Dies ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, kann aber zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit eine Überlegung wert sein.

Tipps für die Zukunft

• Die Situation bringt es auch mit sich, dass viele unprofessionelle Unternehmen die Gelegenheit beim Schopf packen: Beauftragen Sie Solarprofis, deren Anlagen regelmässig von Swissolar kontrolliert werden.
• Wie die Kläranlage Chur (Gewinnerin Médaille d’eau 2018 in der Kategorie
  «Innovation») nutzen unterdessen einige ARA ihre Flächen mittels eines Solar-Faltdaches: Unser Mitglied DHP Technology AG entwickelt individuelle Lösungen, die auf Infrastrukturen zugeschnitten sind.

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