Klärgasnutzung

Das Klärgas kann entweder direkt vor Ort in einer Kraft-Wärme-Kopplung zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden und den Verbrauch der ARA gesenkt. Die rund 500 Biogasanlagen auf ARA (Klärgas) und in Industriebetrieben (Biogas) in der Schweiz erzeugten im Jahr 2017 125 GWh Strom oder anders gesagt: Sie lieferten 3,4% der erneuerbaren Energie, ohne die Wasserkraft.

Oder es kann aufbereitet und weiterverkauft werden, um in das Gasnetz eingespeist zu werden. Je nach Kläranlage kann auch eine Kombination der Möglichkeiten sinnvoll sein.

 

Die Investitionen der Kraft-Wärme-Kopplung werden derzeit vom Bund mit etwa 20% der Investitionen bezuschusst.

Investitionsbeiträge

Betriebskostenbeiträge

 

Im Leitfaden „Energie in ARA“ (zu beziehen beim VSA) gibt es das Kapitel Klärgasnutzung, welches zudem nützliche Informationen zu dem Thema, bzw. zur Entscheidungsfindung liefert.

Förderprogramme

Hier finden Sie Fördermöglichkeiten zur Massnahme.
Bundesamt für Energie BFE
Investitionsbeiträge für BHKW
Für gewisse Biomasse-, KVA-, Klärgasanlagen und Holzkraftwerke können beim Bundesamt für Energie Investitionsbeiträge beantragt werden.

Ersatz der BHKW auf der ARA Höfe

Seit 2018 beteiligt sich das BFE an Investitionen in Klärgas-Blockheizkraftwerke. Einer der ersten war die ARA Höfe, wo 2 Blockheizkraftwerke ersetzt wurden. Karin Thum, Betriebsleiterin, ist mit dem Ersatz zufrieden: „Wir erzielen mit den neuen, fast gleich grossen BHKWs einen höheren Wirkungsgrad. Der Abwasserverband Höfe freut sich über die Fördergelder in Höhe von rund 20% der Investitionskosten, die das BFE für die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien vergütet.“

Das anfallende Klärgas, rund 950 Nm3/d aus dem Faulprozess, wird nun mit zwei BHKW des Typs DIMAG MWM G 6.12 S mit 2 × 64 kW elektrischer Leistung und 2 × 101 kW thermischer Leistung genutzt. Damit werden rund 730 000 kWh/a elektrische Energie erzeugt, die über 40% des eigenen Stromverbrauches der ARA abdecken, während die thermische Energie zur Beheizung des Faulturmes gebraucht wird. Damit wird ein grosser Anteil der im Betrieb benötigten Energie klimaneutral selber produziert.

Bezüglich Gesuchseingabe wurden die Verantwortlichen positiv überrascht: «Die Eingabeformulare sind verständlich aufgebaut und einfach auszufüllen, ich habe mir das schriftliche Prozedere aufwändiger vorgestellt. Bei Fragen wurden wir vom BFE zudem gut unterstützt. Die Bewilligung für einen frühzeitigen Baubeginn haben wir sehr zeitnah erhalten, sodass es keine Verzögerung gab.»

19_09_A&G_Investitionsbeiträge